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Unterschied zwischen Schnaps, Edelbrand und Geist
Jeder kennt die Situation nach einem reichlichen Essen. Die Bäuche sind wohlgenährt und der Gastgeber fragt in die Runde: “Wer möchte noch einen Schnaps zur Verdauung?” “Was hast du denn schönes da?” ist die wohl meistgestellte Rückfrage. “Was das Herz begehrt: Schnaps, Edelobstbrand oder einen Geist - oder möchtest du lieber einen Likör?”
Wenn auch du künftig deine Gäste mit “echtem Angeberwissen” überraschen möchtest, dann hilft dir dieser Artikel mit Sicherheit. Denn in den folgenden Zeilen erfährst du, worin sich Schnäpse, Brände, Geiste, Spirituosen und Liköre unterscheiden.
Was bedeutet der Begriff “Spirituosen”?
Der Begriff “Spirituosen” wird zunächst als Oberbegriff behandelt. Laut Definition sind Spirituosen alkoholhaltige Flüssigkeiten, die mindestens 15 % Vol. Alkohol haben und zum menschlichen Genuss bestimmt sind. Zu den Spirituosen zählen unter anderem die Unterkategorien Brände, Geiste, Liköre, aber auch Spirituosen! Das klingt nun sehr unlogisch, ist aber tatsächlich so. Wie das genau zu verstehen ist, erfahrt ihr ein Stückchen weiter unten.
Was ist ein Brand bzw. Obstbrand?
Schauen wir uns zuerst den klassischen Brand an. Ein Brand ist ein reines Destillat.
Um einen Obstbrand herzustellen, benötigt man zunächst vollreife, von der Sonne verwöhnte Früchte. Das können Äpfel oder Birnen sein, aber auch Marillen bzw. Aprikosen oder die etwas seltener eingesetzten Vogelbeeren. Wichtig ist, dass die Früchte sehr viel Zuckergehalt haben. Die Früchte werden zerkleinert und zu einem Obstmus verarbeitet. Diesem Obstmus wird dann Hefe beigesetzt. Die Hefe wandelt den Zucker in Alkohol um (alkoholische Gärung). Nach ca. zwei Wochen ist der vergärbare Zucker umgewandelt und die fertige Maische kann destilliert werden.
Bei der Destillation wird die Maische erhitzt. Da Alkohol einen geringeren Siedepunkt hat als Wasser, steigt zuerst der Alkoholdampf samt Geschmacksstoffe des Obstes auf und wird durch Abkühlung dann wieder flüssig gemacht.
Die abgekühlte Flüssigkeit hat einen Alkoholgehalt zwischen 70 und 80 % Vol. Da dies die wenigsten Leute so genießen möchten, wird der Brand noch auf Trinkstärke heruntergesetzt. In der Praxis heißt das, mit Wasser verdünnt.
Nach verschiedenen weiteren Schritten, wie u.a. einer Filtration, ist der Brand fertig und kann in Flaschen abgefüllt werden.
Ein wichtiges Qualitätskriterium eines Brandes ist, dass er immer ein reines Destillat ist, das heißt, es dürfen keine Zusatzstoffe wie z.B. Aromen hinzugefügt werden.
Übrigens: Der Begriff “Wasser” - wie z.B. beim Kirschwasser - ist gleichbedeutend mit “Brand”. Wenn ihr also beim nächsten Mal einen Brand oder ein Kirschwasser/Zwetschgenwasser kauft, könnt ihr euch sicher sein, dass es sich um ein reines Destillat und somit ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt.
Brände aus der Allgäu Brennerei
In der Allgäu-Brennerei versuchen wir das Obst stets so regional wie möglich zu beziehen. Bei der Qualitätskontrolle achten wir darauf, dass die Früchte fast schon überreif sind und somit besonders viel Zucker haben. Das Obst sollte keine Druckstellen oder Fäulnisse aufweisen. Außerdem legen wir besonders großen Wert darauf, dass die Destillation langsam und dadurch besonders aromaschonend abläuft. Unsere Brennerei verfügt über fünf sogenannte Böden, um ein rundes und mildes Destillat zu erzeugen. So kommen die feinen Obst-Aromen am Ende auch ins Stamperl.
In unserem Sortiment sind folgende Brände zu finden
- Williams Christbirnenbrand
- Marillenbrand
- Apfel-Birne Obstler
- Quittenbrand
- Mirabellenbrand
- Zwetschgenwasser
- Kirschwasser
- Sauerkirsch
- Vogelbeerbrand
- Topinambur
Was macht einen Geist aus?
Eine weitere Kategorie der Spirituosen sind die Geiste. Der Himbeergeist ist wohl der bekannteste dieser Unterordnung. Doch was unterscheidet den Geist von einem Brand?
Beim Brand hatten wir ja gesagt, dass die Früchte einen möglichst hohen Zuckergehalt haben müssen, da daraus der Alkohol entsteht. Dies ist der wesentliche Unterschied zum Geist. Für einen Geist verwendet man zuckerarme aber besonders geschmacksintensive Früchte. Wie zum Beispiel eben die Himbeeren. Da diese Früchte beispielsweise wenig Zucker beinhalten, eignen sie sich nicht zur alkoholischen Gärung. Aus diesem Grund werden sie in einen neutralen Alkohol eingelegt und übergossen - im Fachjargon nennt man diesen Arbeitsschritt “mazerieren”. Nach einer gewissen Lagerzeit wird dieses Mazerat dann in der Brennerei destilliert.
Heraus kommt ein hochprozentiger Geist, der ebenfalls wie der Brand durch Zugabe von Wasser auf die gewünschte Trinkstärke herabgesetzt wird. Diese liegt in der Regel bei um die 40 % Vol.
Im Sortiment der Allgäu-Brennerei gibt es neben dem Himbeergeist auch einen Schlehengeist. Auch die Schlehen sind zuckerarm, aber sehr intensiv im Geschmack. Probieren lohnt sich!
Liköre: Eine süße Verführung
Das markanteste Merkmal eines Likörs ist sein besonders süßer Geschmack. Laut Definition darf sich eine Spirituose erst “Likör” nennen, wenn sie mindestens 100 g/l Zucker hat. Des Weiteren muss ein Likör mindestens 15 % Vol. Alkoholgehalt haben. Übrigens: Ab 15 % Vol. ist ein Produkt nicht mehr verderblich! Somit entfällt bei den Spirituosen das Mindesthaltbarkeitsdatum und ihr könnt alle feinen Tropfen, die 15 % Vol. oder mehr haben, getrost auch noch nach Jahren genießen.
Basis für einen Likör bilden entweder Brände oder Neutral-Alkohol. Hinzugegeben werden dann Auszüge von Früchten, Beeren oder Nüssen. Und selbstverständlich darf die Süße auch nicht fehlen.
In der Regel sind Liköre nicht so stark wie Brände oder Geiste. Sie haben meist einen Alkoholgehalt zwischen 15 % Vol und 30 % Vol.
Auch die Süßzähne unter euch kommen bei uns auf ihre Kosten. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Weiße Schokoladen-Sahne-Likör, aber auch der Cappuccino-Sahne-Likör lässt die Likörherzen höher schlagen. Wer es fruchtiger mag, der ist mit einem Weinbergpfirsich-Likör oder einem klassischen Marillen-Likör gut beraten. Aber seht selbst: Zu den Likören der Allgäu Brennerei.
Schnaps oder Spirituose - was verbirgt sich dahinter?
Nun kommen wir - wie zu Beginn bereits erwähnt - zur Unterkategorie “Spirituosen”. Sobald ihr auf einer Flasche das Wort “Spirituose” lest, wisst ihr: Es ist weder ein Brand, noch ein Geist, aber auch kein Likör. Es ist eben alles dazwischen.
Das bedeutet: Eine Spirituose kann beispielsweise dadurch entstehen, dass man einen Brand nach der Destillation noch weiter verfeinert. Zum Beispiel durch die Zugabe von getrockneten Früchten oder - wie beim Honig-Williams - durch die Zugabe von Honig. Sobald der Brand noch weiter bearbeitet wird, darf er nicht mehr Brand heißen. Es ist nun eine Spirituose.
Der Alkoholgehalt von Spirituosen liegt meist zwischen 30 und 38 % Vol. Oft wird das Wort “Schnaps” hier als Namenszusatz verwendet, z.B. Marillen-Schnaps.
Die beliebtesten Spirituosen aus der Allgäu-Brennerei sind sowohl die “Alten Milden” als auch der Heu-Schnaps oder der Haselnuss-Schnaps. Sie alle vereint ein milder Abgang und ein typische Geschmack nach dem jeweilige Ausgangsprodukt. Eine angenehme Trinkstärke von 30 bzw. 35 % Vol. macht die Tropfen bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt. Hier geht´s zur passenden Übersicht.